Donnerstag, Juni 28, 2007

sobre lucuma, tortugas y muñecas


was ihr auf dem foto seht, ist mein fruehstueck. ein apfel mit cerealien - gepufftem reis oder mais - und einer unglaublich grossen auswahl an trinkbarem joghurt in handlichen 2-liter-flaschen. angefangen bei fresa (erdbeer) ueber durazno (pfirsich) bis hin zu lucuma, guayabana und carambole. mjam. nach dem verspeisen dieses frischen morgendlichen mahles, mache ich mich auf den weg zur arbeit, gruesse artig die beiden guardias in san antonio, nicke dem alten mann zu, der jeden morgen die riesenschlitten der reichen waescht und ueberquere die bruecke ueber die via expresa (eine nette 6-spurige hauptverkehrsstrasse), um dann im "wahren" miraflores zu sein. und da komm ich als erstes an "cambista" vorbei, der mich schon kennt und "pueppi" (muñeca) nennt - cambista 247 tauscht meine dollar in soles, by the way. und schon gehts weiter, vorbei an dieversen schuhlaeden und ploetzlich kriecht ein untier auf mich zu - ich schau vor schreck zweimal hin: ne schildkroete, aber was fuer ein viehch. krass. behaebig bewegt es sich auf das gartentor zu, nur nicht zu schnell sein... ich nehm die beine in die hand und bin kurz vor dem parque kennedy, wo ein alter mann mit seinem fahrbaren laden an manchen morgenden mein chifles-lieferer ist - gesalzene bananenchips - ohne die kann ich einfach nicht mehr, hihi. am park vorbei und in die letzte strasse, begleitet vom staendigen hupen der taxis, die auf sich aufmerksam machen und vorbei an diversen chifa-restos (china-kneipen), am zeitungsstand, den alten herren der auto-reparaturwerkstatt und schon bin ich da: unser buero - hochsicherheitszone, hehe (suenje braucht 7 schluessel um reinzukommen). wer mehr ueber meinen morgendlichen fussweg wissen moechte, weiss, wo er mich finden kann. aber erst wieder ab dienstag. morgen ist feiertag und es geht ab in den norden, nach cajamarca.

Montag, Juni 25, 2007

double tree el pardo hotel


ihr lieben! nachdem ich am freitag die frohe botschaft aus der heimat erfuhr, dass mein diplomzeugnis angekommen ist, war es zeit, das leben von der luxusseite zu geniessen. gut, der samstag fing damit an, dass ich einen stapel dreckige waesche in die waescherei brachte und mein depa ein wenig reinigte, aber danach war wochenende angesagt. erst nahm ich mir mein buch von jaime bailay vor (el huracan lleva tu nombre), dessen polit-talk-show ich auch am sonntag abend auf canal 2 verfolgte, zu gemuete. und gegen 5 schnappte ich mir meine tasche und holte desiree im casa roja ab. wir kauften ihr unterwegs noch ne jeans, verputzten einen "perro caliente aleman" (einen deutschen hot dog) und checkten im 5-sterne-hotel "double tree el pardo" ein. als begruessungsgeschenk gab es einen riesigen galleta (keks) - mit schoko und nusssplittern, mjam, dann liess ich mir vom personal die einrichtungen sauna, gimnasio und pool zeigen und natuerlich unser zimmer - zwei traumhafte queensize-betten mit je 5 kuscheligen kissen. buenas noches, sag ich da nur. aber zuvor gab es noch eine folkloreshow (2 stunden sind aber echt anstrengend) und einen pisco sour - siehe foto - DAS nationalgetraenk, haut janz schoen rein, sach ich euch. nach der show musste hardcore lobita aber natuerlich noch den pool ausprobieren. im elften stock, mit glasdach, glasfenstern, blick auf die hochhaeuser von miraflores und kein mensch da. ich entzuendete ein kleines laempchen, begab mich ins kalte nass und fing an meine bahnen zu schwimmen. nur das plaetschern des wassers und der laerm der strasse waren zu hoeren. die ideal location fuer einen dieser teeny-thriller und dann ploetzlich ein licht - security und wartung, zwei maenner. haben mich angeleuchtet, ein wenig befremdlich geschaut (bekloppte europaeer) und sind wieder gegangen. naja, nach 30 minuten hab ich meinen koerper nicht mehr gespuert und bin zurueck ins zimmer. gut geschlafen die nacht und am naechsten morgen beim fruehstuecksbuffet maechtig zugelangt. gegen 12 dann nach hause geschlendert und den rest des tages lesend und tee trinkend im bett verbracht...

Freitag, Juni 22, 2007

estreno de una exposicion


ihr lieben! ein nachtrag von mittwoch. da bin ich nach der arbeit mit desiree, suenje und zwei freundinnen von ihr in die bar des restaurants "las brujas de cachiche" (sauteures, aber leckeres peruanisches essen - vielleicht koste ich irgendwann einmal persoenlich) gegangen und haben uns einmal den pisco sour - DAS peruanische nationalgetraenk - etwas fruchtiger schmecken lassen. soll heissen: mit maracuja-, trauben- oder (meinereiner) mit mango-limetten-geschmack. mjam. danach hatte ich schon ziemlich einen sitzen, aber angenehm. sind dann rueber ins "coco de mer", wo 15 kuenstler ihre werke ausstellten. die beiden grossen auf dem foto sind von william hernandez, den ich auch kennen lernte (haben visitenkarten ausgetauscht - zwinkerzwinker). er hat ein studio in barranco, DEM kuenstlerviertel und naja, lobita hat somit ein wenig boheme-luft geschnuppert. naechste woche steigt bei ihm eine party - ich werde berichten. aber ersteinmal steht das wochenende vor der tuer. da werde ich mich um meine dreckige waesche kuemmern, ins archaeologische museum gehen und abends im 5-sterne-hotel "double tree el pardo" in miraflores eine show geniessen, im hotelpool plantschen, dem kingsize-bett naechtigen und vom fruehstuecksbuffet naschen. kleine lobita-privat-diplom-feier...

Mittwoch, Juni 20, 2007

comida criolla


heute mittag hatte ich endlich einmal meine kamera mit, um ein foto meines hauptgerichtes schiessen zu koennen. eines meiner liebsten restos ist naemlich die kreolische kaschemme, hihi. sehr einfache einrichtung, aber hervorragendes essen. diverse suppen, salate oder gefuellte gemuese wie paprika, camote oder avocado als vorspeise, gefolgt von fleisch mit beilage... meist reis und kartoffeln, divers. dessert ist auch dabei und ein getraenk. mjam. ihr kennt mich ja, fuer essen bin ich immer zu begeistern! also, das was ihr auf dem bild seht, nennt sich pechuga rellena - gefuellte haehnchenbrust. und damit die kohlenhydrate auch nicht zu kurz kommen, kartoffeln und reis als beilage... jedenfalls alles sehr lecker. und wenn wir mal nicht kreolisch essen, dann gehen wir fleisch beim argentinier oder pasta beim paraguayeno essen... oder auch vegetarisch beim peruaner. naja, und dienstag ist immer angebot fuer familienpizzen bei papa johns, hihi. eh, sport?! hm, koennte ich mal wieder mit anfangen, ja...

Montag, Juni 18, 2007

museo arqueologico rafael larco herrera


ihr lieben! ein eher ruhiges wochenende liegt hinter mir. sehr viel entspannen, ein wenig kultur. am samstag nachmittag bin ich mit giuliana, meiner peruanischen kollegin auf historischen pfaden gewandelt und wir haben uns mit den erguessen von pachamama, der erdmutter, befasst. das museum, dessen titel dieser blog traegt, befindet sich auf einem huaca, einem heiligen huegel und ist an sich eine sehr entspannte oase in einer vielbefahrenen gegend. mutsch, du waerest schon bei dem gewirr und gewusel an pflanzen und blueten voellig aus dem haeuschen gewesen. jedenfalls beherbergt diese privatsammlung (!) mehr als 50.000 original-expontate aus praeh-inkaischer zeit. als repraesentanten von peruline erhielten wir eine exklusive fuehrung mit expliziter erlaeuterung - mehr als interessant und mehr oder weniger unabdinglich um durch den wust an kulturen zu blicken. einige wenige begriffe moechte ich euch mit den weg geben - vielleicht auch fuer das kommende kreuzwort-raetsel. da haetten wir als erstes die KERU, spezielle holz- oder tonkruege mit sehr schmalem hals (quantitativ am meisten im museum zu finden), daneben die QUIPU, knotenschnuere und sozusagen der abakus der lateinamerikanischen urvoelker und das TUMI, ein spezielles zeremonialmesser - das haetten wir auch danach im cafe gebraucht, wo wir uns an einem mehr als delizioesen dessert vergangen. aber vorher wartete noch die fuer viele hauptattraktion des museums auf uns - keramiken mit erotischen darstellungen, oder eher plastiken. jaja, die alten chimu und mochica hatten es faustdick hinter den ohren, waren moralisch gesehen aber genauso weit wie die spaeteren spanischen konquistadoren. wovon ich hier rede? jegliche a-tergo-positionen sowie masturbation waren verschrieen und wurden als widernatuerlich verteufelt. nix mit "missionarsstellung erst nach den spanieren", nenene. ihr seht, mal wieder einiges gelernt heute.

Dienstag, Juni 12, 2007

samstag&sonntag


ihr lieben!
mein wochenende verbrachte ich zumeist an orten, die die lokalbevoelkerung gern aufzusuchen pflegt. am samstag bin ich mit desiree - niederlaendischer ecuadorianerin, pamela - harekrischnahaus-kindermaedchen und yanaga - vierjaehrigem harekrischnakind, in den zoo nach callao gefahren. ein ziemlich grosses areal, in dem die drei natuerraeume meiner neuen heimat durch flora und fauna anschaulich gemacht werden. ratet, wo ich wurzeln schlug: natuerlich im urwald bei den miezekatzen, angefangen von knuffigen ozelots ueber leoncillos, die es nur hier gibt bis hin zu zwei paaren jaguaren - gelb und schwarz. rrr. sooo gern mal anfassen und knuddeln. naja, jedenfalls war ich neben den tieren fuer die meisten peruanischen kinder eine ebenso grosse attraktion. aber wenigstens sind sie nicht schreiend weggerannt, wenn ich grinsend meine zaehne zeigte. am abend war ich mit suenje und einigen bekannten was trinken - gefiel mir aber ehrlich gesagt nicht so gut. viel zu pituko - snobbish upper class wie man hier sagt. das bier schmeckte aber trotzdem. am naechsten morgen sprang ich mit desiree todesmutig in ein micro - die gaengige transportvariante in lima - kleinbusse, voellig ueberfuellt zumeist und nicht gerade verkehrssicher. nach einer halben stunde kamen wir in lima centro an und marschierten schnurstracks zur plaza de armas, wo der regierungspalast und der dom stehen. tja, corpus christi war angesagt und diverse abertausende menschen, ein grossteil in diesen ku-klux-klan-aehnlichen kutten wankten betend und singend ueber bilder aus bluetenblaettern. beeindruckend und irgendwie auch beaengstigend. ich hatte mich unter meinem basecap versucht etwas unsichtbarer zu machen. naja, den erfolg dieser aktion koennt ihr euch ja denken. was kann ich sonst noch sagen - das grau in grau des tages verwandelte die altstadt eher in einen heruntergekommenen hinterhof, der fuer mich auf den ersten blick wenig attraktiv erschien. ich hoffe auf besseres wetter, denn die kolonialen gebaeude und diversen balkone lassen auf mehr hoffen. die rueckfahrt taetigten wir erneut im micro - diesmal bestuermt von tausend fragen und interessierten gesichtern... hab ich euch schon erzaehlt, dass im allgemeinen davon abgeraten wird, mit dem micro in die altstadt zu fahren? hm...

Freitag, Juni 08, 2007

herrjeminee

und schon ist meine erste woche in peru vorbei. auch hier rast die zeit, selbst wenn sie es in einem durchaus gemuetlichen tempo macht. also manchmal. ich verweise auf meinen eintrag ueber den verkehr. hihi. was kann ich euch sagen, resumee ist positiv: meine arbeit gefaellt mir sehr gut, mein depa ist eine arbeitsgrundlage, die stadt hat potential und die zukunft ist rosig (bis leicht diesig und grau wegen dem gurua). ich habe schon ein paar richtig coole locations kennen gelernt - so zum beispiel am mittwoch abend als ich mit suenje, meiner jefa, in barranco in einer art galerie war, verrueckte lama-huete probierte, diverse kunstartikel begutachtete und danach im garten der galerie unter einem riesigen fikusbaum sushi in mich stopfte. apropos essen: das ist echt super. geniesse jeden mittag andere spezialitaeten und mag die fusion kitchen schon sehr gern. gestern abend hab mich auch das erste mal zum friseur getraut - also zum nacken ausrasieren. und natuerlich wurden meine haare von allen anwesenden friseurinnen ausgiebig betrachtet und angefasst - bin ja sowas von blond, harhar. aber das resultat ist zurfriedenstellend und ich werde wiederkehren. hasta la vista, baby. ohmann, ich hoer schon auf schlechte witze zu machen und entlasse euch in euer wochenende!

Mittwoch, Juni 06, 2007

verdammt...


... ich hab euch noch gar nicht von meinem depa erzaehlt, oder? jedenfalls wohne ich in der garage einer sehr netten familie mit zwei huskies. also es war mal deren garage, bis sie sie wohl gefliest und ein wenig ausgebaut haben. soll heissen, dass ich eine riiieeesige frontansicht habe - alles mit so klo-glas, im sinne von nicht-zu-durchschauen. drei fenster, die sich nach aussen oeffnen und es mir erlauben, die hinter dem eingang liegende kueche nach etwaigem kartoffelbrutzelaktionen zu lueften. ach, meine eingangstuer ist eine schiebetuer - auch mal was anderes. ist alles oben auch so halb offen, ich sach immer, belueftungsschlitze, haha. jedenfalls hab ich nen moerderisch grossen kuehlschrank, der aber nur meine augentropfen, eine packung milch, drei tomaten und ne paprika grad drin hat. komme irgendwie nicht zum einkaufen und mittags werd ich ja immer nett von den restaurants verwoehnt. in meiner kueche stehen neben dem kuehlschrank noch ein tisch mit zwei stuehlen, ein kleiner schrank, wo ein campingkocher drauf steht, eine spuele - kaltes wasser ausschliesslich - und ein haengeschrank, wo momentan zig aepfel und mandarinen neben instantkaffee und crunchy peanut butter eine harmonische symphonie eingehen. die kueche ist vom schlafraum durch eine doppelte glasschiebetuer getrennt, die innen mit einem liebevoll von mariestella geschneiderten vorhang verdeckt oder geoeffnet werden kann. dahinter wie schon gesagt der schlafraum - ein bett mit nachtschrank - angenehme matraze und gar nicht sooo schmal, ein schreibtisch mit kleiner funzel, klamottenschrank und kommode, wo fernseher mit besagten tausend kanaelen drauf steht. an der rueckwand eine erneute tuer, die krieg ich aber nicht auf, bin zu schwach. dahinter aber auch nur ein winziger innenhof, wo die muchacha um 6 uhr morgens anfaengt die waesche zu schrubben... und dann noch mein bad - also ne dusche, ein klo und ein waschbecken hats, aber alles auf einem quadratmeter, hihi. is schon arg eng, aber dafuer hats ordentlich regale an den waenden und auch nen spiegel - oh, apropos, ein riesiger spiegel haengt auch neben dem bett. ist aber keine nette einrichtung, denn wegen der ganzen luftfeuchtigkeit seh ich jeden morgen aus wie ein loewe. argh. der naechste, der mich besuchen kommt, muss meinen foen mit bringen - und noch so einige andere sachen auch, hehe. das sollte es erst einmal gewesen sein. hoffe, ihr konntet euch ein bild machen...

Montag, Juni 04, 2007

verkehr


... nicht das, was ihr schon wieder denkt. nein, der strassenverkehr. und genau der wird mich bestimmt umbringen. soll heissen, dass ich entweder von einem dieser kamikaze-fahrer ueberbrettert werde oder an den folgen der auspuffausduenstungen eingehe und verdorre. tja, habe in einem reisefuehrer gelesen, dass lungenversagen eine der meisten todesursachen in lima ist. freude-schoener-goetterfunken. jedenfalls schrecken mich aber weder verkehr noch luft davon ab, diesen moloch kennen und lieben zu lernen. und um ehrlich zu sein, diese siffige, dreckige, hupende, laute, heute-morgen-auch-noch-nach-fisch-riechende, menschenverachtende stadt hat seinen ganz eigenen charme und gefaellt mir ziemlich gut. am samstag wanderte ich naemlich einmal zur steilkueste - gerade einmal 30 minuten zu fuss entfernt von meinem depa - und am sonntag erkundete ich eine alte lehmpyramide aus laengst vergangenen zeiten. kultur pur. ausserdem fange ich an, die bandbreite an kartoffeln genauer zu untersuchen. zwischenergebnis: papa amarilla nicht zum kochen und braten geeignet, eher fuer purree. camote - eine orange-farbene suesskartoffel - ist fuer meinen geschmack auch eher grenzwertig. nun ja, das bier ist trinkbar und meinen ersten pisco sour hab ich auch schon probiert - na dann ein prosit auf die kommende zeit!