Samstag, Januar 27, 2007

nachgefragt

ihr lieben,
nachdem sich noch keiner beschwert hat, geht es heute weiter mit der kleinen einführung in die grundlagen der kultursoziologischen analyse. unser thema heute:
sind protestanten die besseren kapitalisten? eine auseinandersetzung mit max weber
max weber war der wesentlichen überzeugung, dass zumindest eine "wahlverwandtschaft" zwischen der protestantischen glaubenseinheit und der betriebswirtschaftlichen struktur bestand. in seiner "protestantischen ethik" versucht er, ein erklärungsmodell für den kapitalismus zu geben. da er sich ausführlich mit calvin beschäftigt hat, möchte ich kurz auf die leitideen seiner theologie eingehen: souveränität und ehre gottes, einzigartigkeit christi, wort gottes als ausschließliches kriterium der wahrheit und gerechtigkeit und besonders prädestination. diese widerum bedeutet: vorherbestimmung der menschen zur ewigen seligkeit oder verdammnis (durch gott und innere vereinsamung). calvin betont dabei die unmöglichkeit auf sein eigenes heil oder unheil einwirken zu können. ich glaube, dass das "des pudels kern" ist. während im katholizismus der einzelne auf sein schicksal einfluss hat; der sünder kommt in die hölle, der fromme in den himmel; geht man in der reformierten glaubensgemeinschaft davon aus, dass das heil des menschen nicht von der persönlichen willensentscheidung abhängen würde. das bedeutet, dass in der protestantischen grundüberzeugung bereits verankert ist, dass der mensch ein sünder ist. "seine rechtfertigung geschieht allein durch christus, allein aus gnade und allein durch den glauben." um das einmal ganz lapidar auszudrücken: es handelt sich um einen freibrief. ich kann also alles tun und lassen, um mein persönliches glück zu fördern. ich lebe bereits in sünde; auf eine mehr oder weniger kommt es nicht an?!
ich möchte an dieser stelle darauf hinweisen, dass etwaige rechtschreibfehler auf mein momentanes "hand"icap zurückzuführen sind. am tag nach der abgabe der diplomarbeit (stolzdiebrustschwell), fing meine rechte hand inklusive unterarm an zu schmerzen - auch die intensivkur mit voltaren über nacht half nicht und der gang zum arzt war unvermeidlich: diagnose sehnenscheidenentzündung. am montag muss ich erneut hin und dann erfahre ich, ob krankengymnastische maßnahmen notwendig sind... prima. es stehen ja auch keine weiteren schriftlichen prüfungen an, ha! naja, doc meint, er könne kurzfristig cortison spritzen...

Mittwoch, Januar 24, 2007

nachgedacht

ihr lieben,
ich weihe euch heute einmal in eine thematik ein, mit der ich mich momentan befasse: der soziologie. ihr dürft euch an dieser stelle gern ausklinken - oder aber stark sein und dem bedürfnis nach befriedigung intellektueller neugierde nachgehen. zur einführung schreibe ich einen kleinen essay zu dem thema:
habe ich meinen "habitus" schon einmal gespürt; bei welcher gelegenheit?
um zu erfahren, ob ich meinen habitus schon einmal gespürt habe, muss ich diesen begriff natürlich erst definieren. nach bourdieu handelt es sich dabei um einen "cultural habit which becomes internalised in the form of dispositions to act, think and feel in certain ways". in der funktion des generators erzeugt er somit handlungen, wahrnehmungen und beurteilungen. da, wo dieser generator nun seinen sitz hat, das nennt bourdieu körper - körper im sinne eines ergebnisses, das geprägt ist von unterschiedlichsten lern- und konditionierungsprozessen. wo aber wird der körper "zugerichtet"? in feldern; welches nichts anderes sind als teilbereiche der gesellschaft wie religion, wirtschaft oder politik. dadurch, dass nun jedes individuum in einer anderen umgebung aufwächst, ist die ausprägung der jeweiligen behandlung dieser themengebiete unterschiedlich stark. die ausbildung/prägung des habitus ist demnach intensiv klassenabhängig. dieser sozialisationsprozess erfolgt größtenteils unbewusst. genauso unbewusst bewusst sind wir uns unseres habitus. wir können ihn nicht abschütteln oder vergessen: "we are not normally consciously aware of habitus but we may become aware of it through conscious relfection or finding ourselves in an alien environment".
ich glaube, dass genau das der entscheidende punkt ist. im alltäglichen, routinierten Leben ist es schwer, den individuellen habitus zu entdecken. wenn ich mich jedoch in eine situation begebe, die ich nicht kenne (ich gehe davon aus, dass dieser prozess unerwartet erfolgt), dann versuche ich die dagebotene situation nach maßstäben zu erfassen, die ich für "normal" halte. "geschmack, stil, neigungen, vorlieben, grundüberzeugungen" werden mir klar, d.h. ich werde mich ihrer bewusst. dementsprechend habe ich, abschließend, meinen habitus bereits in zahllosen begebenheiten gespürt; immer dann, wenn ich vergleiche, beurteile; kurz, ein gegenüber liegendes objekt oder subjekt mit meiner "lebenssituation" im geiste konfrontiere und abschätze!
für verständnisfragen könnt ihr jederzeit gern mit mir persönlich in kontakt treten...

Samstag, Januar 20, 2007

meinearmennerventeilzwei

ihr lieben,
ich hielt sie für makaber, morbide und mies - all diese gerüchte, die auf dem campus kursierten - über studenten, deren pc, laptop oder was-auch-immer-technisches-hilfsmittel kurz vor der beendigung der diplom-, magister- oder bachelorarbeit abstürzten, sich aufhängten, die lebenswichtige datei fraßen und auch mit diversen technischen pfauenfedern nicht wieder aus sich herauskitzeln lassen wollten. nein, ich dachte nie im traum daran, dass MIR so etwas einmal passieren könnte. und so hat sich frau getäuscht. freitag wollte ich den feinschliff setzen, die letzte korrektur durchführen und das i-tüpfelchen auf die wochenlange arbeit kleksen. und es kam alles anders... der orkan in der nacht und mein erneuter kampf mit dem magen-darm-trakt hätten mir warnung genug sein sollen, aber frau will es nun einmal nicht immer wahr haben. schicksal, zufall - hohle phrasen, deren existenz ich vehement negiere! aber die umstände verketteten sich und das resultat war offensichtlich - eine bayovarische verschwörung der sonderklasse, ein attentat des passauer wetters in kombination mit dem kollateralschaden meines office-paketes. und so blieb mir nichts anderes übrig als mein geliebtes alter ego zu einem fachmann zu bringen und zu hoffen, dass eine not-operation hilfe bringen würde. es war bereits dunkel als ich den erlösenden anruf erhielt: patient hat überlebt und lebensnotwendige organe konnten (noch) gerettet werden. mit samthandschuhen machte ich ihn an, tippte mit ausgesprochener sanfheit die letzten veränderungen, drückte die speichertastenkombination mit skeptisch hochgezogener, erwartungsvoller augenbraue und schickte das ergebnis zur sicherheit an verschiedene freunde (denen ich an dieser stelle für die sicherheitskopie für EWIG dank sage). und nun? nun hoffe ich, dass der ausdruck am montag keine probleme bereiten wird - aber den werd ich nicht am heimischen drucker machen, keine sorge!

Donnerstag, Januar 18, 2007

meinearmennerven

ihr lieben,
seit nunmehr zwei tagen sitze ich an einem bastelbogen für meine diplomarbeit - ja, ihr hört richtig. nachdem ich anfang der woche meinem professor einen letzten besuch abstattete und das potentiell vernichtende urteil über den vorabdruck abholte, strahlte er mich mit kindlichen augen an und meinte: "ich würde mir das kreuz von ruthwell gern auf meinen schreibtisch stellen können" - also entwerfe ich modelle und verwerfe die ideen wieder, denke aber heute zu einem ultimativen durchbruch gekommen zu sein. falls ihr interesse habt, könnte ich bei mattel ja einen großauftrag beantragen. jedenfalls befinde ich mich in der abschlussphase - interne deadline: sonntag. heute wandelte ich auf den spuren der runologen und übersetzte in manueller kleinstarbeit jedes einzelne schriftzeichen auf dem untersuchungsgegenstand. ein spass sondergleichen. hätte wohl doch historikerin werden sollen... oder psychologin, auch diese idee manifestiert sich zunehmends - frau ist ja noch nicht zu alt für ein weiteres studium, oder was meint ihr? keine angst, mutsch und paps, ihr werdet das nicht zu finanzieren haben! und sonst? nicht viel los hier - gestern abend, gegen 22.30 die gartenmöbel zwecks orkanwarnung von der terrasse geholt und ersteinmal eingemottet. wow, wie aufregend. ich weiß. somit dann schluss für heute.

Montag, Januar 15, 2007

quintessenz


dresden, samstag, 30/12/06, noch…

wir spülen unsere aufkeimende verzweiflung mit sniki-tiki (havanna club, passõa, crème de banane, kokossirup, sahne, maracujasaft) & einem el diablo (josé cuervo, creme de cassis, ginger ale, limette) hinunter. welche leiden haben wir durchstehen müssen, wir, allein, 2 chronisch [beep] mitt-zwanziger-frauen. die gestirne umkreisen uns, wechseln ihr farbe… nein wir sind nicht betrunken, noch nicht!!! das sky bar-etablissement im kugelhaus in dresden ist heimstadt unserer bekenntnisse. alles fing an mit unserer ankunft in sachsens landeshauptstadt, bei der wir bemerkten, dass unser rollenloses gepäck für längere transportwege nicht geeignet ist. durchgeschwitzt und müffelnd wie iltisse gelangten wir schließlich doch zum internationalen gästehaus. den schlüssel zu unserem appartment erhielten wir anweisungsgerecht nach eingabe unseres zahlencodes aus dem haustresor - um nur wenige minuten später feststellen zu müssen, dass es in dem zimmerchen nur e i n mikrobett für uns 2 personen gab. das war so nicht ausgemacht… an dieser stelle klinkt sich DePaprika ein, da sie diejenige war, die die misere rettete…

hallo, ich bin DePaprika, dies ist mein kleines zeugnisbuch. ich danke Lobita für diese einleitenden worte, die sie mir zum diktat aufgegeben hat. unsere reise zum silvester in dresden hatte einen turbulenten anfang. nach unserem 007-like check-in im unbemannten international guest house der tu dresden starrten wir mit großen fragezeichen auf der stirn in das zwilinguale user-manual…(des appartments). zitat: wir stehen ihnen jederzeit zur verfügung/we are available for you at any time. mo-fr…bis 15 uhr, nicht an wochenenden und feiertagen… logbuch: Freitag 17.30 Uhr. toll. ich wählte also die mir nicht antwortende festnetznummer des hotelteams, danach die funknummer des technischen notdiensts. es ist immer gut, einen starken hilfsbereiten handwerker im haus zu haben… dieser „q-typ“ wählte offensichtlich die geheimnummer des hotelleiters und dessen rotes telefon läute alarm. nachdem dieser anruf geschah, rief der technische „q“ bei mir an, um zu sagen, dass der hotelleiter sich bei mir in kürze meldete. dies geschah, prompt stand er vor unserer tür. ende gut, alles gut. „hotel-hajot“ trug unsere bagage reumütig und sammetpfötig in ein anderes zimmer. doch die odyssee sollte noch größere ausmaße erlangen…

neujahr, halleluha, ich dann mal wieder, datt Lobita. DePaprika und ich haben gerade nen ziemlichen hals. ist alles ein wenig anders gelaufen als geplant – mal wieder. aber die feier im downtown war super. mal wieder tanzen (anm. der digitalisierenden tippe DePaprika: die weiteren worte sind nicht entschlüsselbar im original diary aufgrund des restalkohols der handschrift der schreibenden person). weiter im original: alles andere hat hier nichts zu suchen. Es lebe 2007 (interna: 2 Tage für essenshopping verplempert)

9.20 uhr
wir sind völlig übernächtigt. Lobita und DePaprika. unsere extra importierten italiener liegen glückselig im bett und sägen die letzten reste des bedrohten regenwaldes gnadenlos DEFINITIV NICHT überhörbar ab. wir schmieden pläne. wie wir die betten annektieren können. wie wir es ihnen heimzahlen… wir werden einfach den rest des tages gut aussehen. gut aussehen, wenn wir schlafen.

gegen 19.00 uhr

sitzen in italienischem restaurant - aber leider total unkommunikativ. meinereiner spricht ja leider auch kein italienisch. halbe Stunde später: bestellung etwas durcheinander geraten. die beiden herren tragen es mit fassung. bewundernswert!

21.50 uhr

kein tag vergeht ohne irgendwelche zwischenfälle. heute wollte der bus der abendfahrt nicht so wie wir uns das vorgestellt hatten - fehlinfo bezüglich haltestelle! fahren wir eben morgen; auch egal. blöderweise habe ich aber gerade das dezente magen-darm-problem von der Paprika und so genehmige ich mir in der skybar einen alkoholfreien ipanema. mal sehen was die nacht so bringt...

02/01/07

die nacht brachte mir dann also erneute rückenschmerzen. über den zustand meines magen-darm-traktes kann ich wenig sagen - werde die nächste zeit abwarten. gerade eben gönnen wir uns aber eine ordentliche portion kultur: gemäldegalerie "alte meister". raffael ist das auserkorene ziel von peppe. auch massimo scheint zumindest interesse zu heucheln. nachher werden wir noch das innere der frauenkirche bewundern und erneut die stadtrundfahrt machen - natürlich mit italienischem audio-guide. bis dato ein schöner Tag, obwohl das wetter super zu wünschen übrig lässt. gestern vormittag 12°C, blauer himmel und sonnenschein; und heute herbstlich kalt mit schauern und orkanartigen böen. pf. auf jeden fall wollen wir nachher noch sushi essen gehen. freu.

gegen 22.30 uhr

krasser tag. nachdem wir sushi essen waren, hüpften wir in den sightseeing-bus, wo die italiener auch in ihrer heimatsprache belullt wurden. panikmäßig in die frauenkirche und den heiligen worten der orgelvesper lauschen. eine Stunde im db-reisezentrum und wir hatten zumindest das problem der zugfahrt gelöst. und gerade? da sitzen wir "bei muttern" in neustadt und die jungs bestellen sich die zweite portion zigeunerschnitzel. krasser tag.

Samstag, Januar 06, 2007

quattro


viel ist passiert und alles kann ich leider nicht reproduzieren, aber in kürze werde ich mit hilfe von meiner lieben freundin paprika einen sylvesterbericht online stellen. zuerst aber kurz die nachricht, dass vier freundestreffen absolviert, vier babies begutachtet und vier zentimeter haare abgeschnitten wurden sowie vier fremde menschen etwas mehr als vier tage miteinander verbrachten. vielleicht habe ich auch vier kilo zugenommen, aber eine waage zählt nicht zu meinem inventar und so werde ich es nie erfahren...
aber ersteinmal wünsche ich euch allen vier (l) erfolg für 2007 - auf dass alle eure wünsche, träume & hoffnungen aus den untiefen eurer vorstellung in die welt des lichts und der realität eintreten mögen und ihr glücklich bleibt (wenn ihr es bereits seid) oder glücklich werdet (wenn dieser zustand noch nicht ganz eingetreten ist). ihr seid wundervolle menschen und ich bin zumindest glücklich, dass sich unsere wege gekreuzt haben!