Mittwoch, Januar 24, 2007
ihr lieben,
ich weihe euch heute einmal in eine thematik ein, mit der ich mich momentan befasse: der soziologie. ihr dürft euch an dieser stelle gern ausklinken - oder aber stark sein und dem bedürfnis nach befriedigung intellektueller neugierde nachgehen. zur einführung schreibe ich einen kleinen essay zu dem thema:
habe ich meinen "habitus" schon einmal gespürt; bei welcher gelegenheit?
um zu erfahren, ob ich meinen habitus schon einmal gespürt habe, muss ich diesen begriff natürlich erst definieren. nach bourdieu handelt es sich dabei um einen "cultural habit which becomes internalised in the form of dispositions to act, think and feel in certain ways". in der funktion des generators erzeugt er somit handlungen, wahrnehmungen und beurteilungen. da, wo dieser generator nun seinen sitz hat, das nennt bourdieu körper - körper im sinne eines ergebnisses, das geprägt ist von unterschiedlichsten lern- und konditionierungsprozessen. wo aber wird der körper "zugerichtet"? in feldern; welches nichts anderes sind als teilbereiche der gesellschaft wie religion, wirtschaft oder politik. dadurch, dass nun jedes individuum in einer anderen umgebung aufwächst, ist die ausprägung der jeweiligen behandlung dieser themengebiete unterschiedlich stark. die ausbildung/prägung des habitus ist demnach intensiv klassenabhängig. dieser sozialisationsprozess erfolgt größtenteils unbewusst. genauso unbewusst bewusst sind wir uns unseres habitus. wir können ihn nicht abschütteln oder vergessen: "we are not normally consciously aware of habitus but we may become aware of it through conscious relfection or finding ourselves in an alien environment".
ich glaube, dass genau das der entscheidende punkt ist. im alltäglichen, routinierten Leben ist es schwer, den individuellen habitus zu entdecken. wenn ich mich jedoch in eine situation begebe, die ich nicht kenne (ich gehe davon aus, dass dieser prozess unerwartet erfolgt), dann versuche ich die dagebotene situation nach maßstäben zu erfassen, die ich für "normal" halte. "geschmack, stil, neigungen, vorlieben, grundüberzeugungen" werden mir klar, d.h. ich werde mich ihrer bewusst. dementsprechend habe ich, abschließend, meinen habitus bereits in zahllosen begebenheiten gespürt; immer dann, wenn ich vergleiche, beurteile; kurz, ein gegenüber liegendes objekt oder subjekt mit meiner "lebenssituation" im geiste konfrontiere und abschätze!
für verständnisfragen könnt ihr jederzeit gern mit mir persönlich in kontakt treten...
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